Schnee und Massenausfälle – kann man sie verhindern?

 

Jedes Jahr wird es im Winter bereits am Nachmittag dunkel. Die Temperaturen fallen, es schneit und wir haben eine Gelegenheit, lange Abende zu Hause im Familienkreis zu verbringen. In die ersten Wintermonate fällt auch die Spitzenzeit des Energieverbrauchs. Die Technologien zur Übertragung dieser Energie sind nicht immer zuverlässig und ebenfalls den Witterungsverhältnissen ausgesetzt. Stellen Sie sich vor, Sie sitzen zu Hause im Schaukelstuhl, lesen Ihrem Kind eine Gutenachtgeschichte vor und plötzlich geht das Licht aus. Sie können die Geschichte nicht zu Ende lesen und anschließend nicht Ihre Lieblingsserie anschauen. Sie können nicht duschen, weil die Pumpe nicht funktioniert, mit der das Wasser in die Leitungen gelangt. Stellen Sie sich vor, dass dieses Problem alle Bewohner Ihrer Stadt, Ihres Landkreises und sogar Ihres Landes betrifft! Mehrere Millionen Häuser liegen im Dunkeln. Hört sich unwahrscheinlich an? Das ist aber bereits passiert, sogar in noch größerem Ausmaß - man weiß nie, wann Sie von einem solchen Problem betroffen sein werden.

 

 

Massenausfälle von Energieleitungen lassen sich nicht vollständig ausschließen. Das belegen Analysen von Experten und jährliche Statistiken über Witterungsereignisse, die sich auf die Infrastruktur von Energieversorgern auswirken. Heftige Schneefälle oder andere Wetteranomalien können wir nicht ausschließen - in unserer Region sind solche Erscheinungen immer häufiger an der Tagesordnung. Somit nimmt auch die Anzahl der Stromausfälle zu.

An der Beseitigung von Sturmschäden in Pommern haben 2018 fast 3000 Elektromonteure gearbeitet. Die Energieversorger haben Arbeitstrupps aus dem ganzen Land beschäftigt und sich gegenseitig unterstützt. Anschließend haben sie übrigens in der Kanzlei des Ministerpräsidenten eine Vereinbarung unterzeichnet, nach der diese gute Praxis beim nächsten Mal schneller und effizienter umgesetzt werden soll.

Die Anzahl unnötiger Abschaltungen lässt sich minimieren – das ist ein großer Verantwortungsbereich der Energieversorger. Wie lässt sich das erreichen? Erstens durch Maßnahmen zur Modernisierung der Infrastruktur (was mehrere Jahre dauern kann) und zweitens durch vorbeugende Maßnahmen.

Der schlechte Zustand der Infrastruktur in unserem Land führt dazu, dass Verbraucher von elektrischer Energie mit Versorgungsunterbrechungen von ca. 200 Minuten pro Jahr rechnen müssen. Zum Vergleich: in Deutschland sind es 23 Minuten und in Dänemark 19 Minuten. Mehr als 70 % der Hoch- und Mittelspannungsleitungen sind über 25 Jahre und beinahe 40 % sogar über 40 Jahre alt. Sie bilden den Kern der Infrastruktur für die Übertragung und Verteilung. Aus den Daten geht hervor, dass ca. 30 % der Mittelspannungsleitungen verkabelt, d. h. unterirdisch verlegt sind. Der Rest befindet sich eine Ebene höher und kann durch heftige Schneefälle oder Wirbelstürme zerstört oder beschädigt werden. Am häufigsten sind Mittelspannungsleitungen von Ausfällen betroffen. Man schätzt, dass ca. 50 Jahre nötig sind, um ein optimales Modernisierungsniveau der Mittelspannungsleitungen zu erreichen. Das ist eine lange Zeit, und dabei muss man bedenken, dass die Infrastruktur, die heute modern ist, ebenfalls jeden Tag älter wird und die Häufigkeit von Wetteranomalien zunimmt.

 

 

Vielleicht ist es also besser vorzubeugen als zu heilen, oder vorzubeugen und gleichzeitig zu heilen. Maßnahmen, die Folgen von heftigen Schneefällen oder Stürmen abmildern sollen, bestehen auf entsprechenden Rodungsarbeiten an neuen und modernisierten Leitungen sowie auf der Überwachung des Netzes und regelmäßigen Maßnahmen an gefährdeten Stellen. Hier werden die Energieunternehmen durch Gamuza unterstützt, die solche Maßnahmen seit zehn Jahren umsetzt und ihre Technologien für die Durchführung der Arbeiten ständig weiterentwickelt. Mit einer am Hubschrauber angehängten Säge können Rodungsarbeiten, die für 12 Monate geplant waren, innerhalb von 60 Tagen durchgeführt werden. Laserscanning per Flugzeug ist die effizienteste Methode für die Inventarisierung des Baumbestands und für die Ermittlung des Abstands der Bäume von den Leitungen. Der Schlüssel zu anhaltender Sicherheit ist die Automatisierung – im Rahmen der Überwachung des Baumwachstums lassen sich unter Berücksichtigung von Baumgattung und Vegetation Berechnungen durchführen und Informationen über Gefährdungen per E-Mail versenden.

Wenn Arbeiten in Schutzgebieten durchgeführt werden, ist auch der Einsatz von Maschinen zur Räumung des Geländes unter den Leitungen von Bedeutung, die mit biologisch abbaubarem Kraftstoff angetrieben werden. Schnell und umweltfreundlich Und das Wichtigste: es dient der Energiesicherheit der Menschen, die ihren Kindern Gutenachtgeschichten vorlesen und mittwochs Champions League schauen möchten. Das Problem betrifft uns gemeinsam, es ist also gut, wenn wir in derselben Mannschaft spielen.